Berlin, Deutschland
Die Kirche St. Ansgar wurde im Rahmen der 1957 stattfindenden Bauaustellung Interbau im Berliner Hansaviertel errichtet. Der Grundriss des Kirchenschiffs besteht aus einer Parabel, in deren Scheitelpunkt sich die Altarwand befindet. Der nördliche Parabelbogen besteht aus einer geschlossenen Wand während der südliche Bogen aus senkrechten Fensterbändern besteht, die mit trapezförmigen Betonrahmen unterteilt sind. Das Tragwerk und Kassettendecke des Innenraums sind als Stahlskeletbau in Sichtbeton ausgeführt. Der seitlich stehende Campanile besteht aus drei Betonstützen, die im oberen Bereich waagrecht verbunden sind. Eine Stütze setzt sich als Kreuz fort. Im offenen Glockenstuhl hängen die drei Gussstahlglocken der Kirche. Das Lichtkonzept unterstützt die, sich vom Altarraum öffnende Raumwirkung des Kirchenraumes indem es die Leuchtdichten auf den vertikalen raumbegrenzenden Oberflächen vom Eingang zum Altarraum hin erhöht und so die Lichtwirkung des Tageslichts nachahmt. Zur Bewahrung der Anmutung wurden die nicht mehr vorhandenen bauzeitlichen Opalglas Leuchten anhand von Fotomaterial rekonstruiert und mit moderner LED Technologie und einer Beleuchtung mit sehr guter Farbwiedergabe ausgestattet. Die Fassade der Kirche wird nicht von Außen angestrahlt. Zur Wahrnehmung des Gebäudes im Nachtraum wird ein geringer Teil der Innenbeleuchtung zur Hinterleuchtung der Glasfassade auf der Südseite des Gebäudes verwendet. Die Beleuchtung des Campanile beschränkt sich ebenso auf die Anstrahlung der sichtbaren Glocken im Turm. Dadurch ist die Form und Struktur des Gebäudes für den Betrachter aus dem Straßenraum auch bei Nacht lesbar.
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